Wir, die Autorinnen und Autoren der 10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung 2022 (10MustKnows22), wenden uns an Sie, die Politik gestalten und verantworten. Auf dem Weltnaturgipfel, der im Dezember 2022 in Montréal stattfindet, bedarf es Ihres entschlossenen Auftretens, um das menschengemachte Artensterben zu stoppen und die Biodiversität zu stärken. Die 10MustDos22 sollen Sie dabei unterstützen, indem sie Lösungswege aufzeigen, die ohne Verzug angegangen werden können.

Entsprechende Literaturhinweise finden Sie jeweils unter "Mehr lesen".

MustDo 2: Wussten Sie, dass ein Aufenthalt von 2 Stunden pro Woche in der Natur die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden stärkt [1]?

Wir fordern, die Biodiversität in urbanen Räumen (in denen bereits mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt) konsequent zu fördern. Das stärkt die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt [2]. Naturbasierte Lösungen wie die Entsiegelung von Böden, das Pflanzen von Straßenbäumen (grüne Infrastrukturen) oder die Renaturierung bzw. Neuanlage von Gewässern (blaue Infrastrukturen) verbessern zudem lokal die Luftqualität sowie die Klima- und Wasserregulation [3,4]. Die Faustregel 3-30-300 ist ein gutes Ziel: 3 Bäume pro Haus, 30 Prozent Baumkronen im Viertel, 300 Meter zur nächsten Grünfläche [5].

05.12.2022

[1] White et al. (2019). Spending at least 120 minutes a week in nature is associated with good health and wellbeing. Sci Rep. doi:10.1038/s41598-019-44097-3

[2] Marselle et al. (2021). Biodiversity and Health in the Urban Environment. Curr Envir Health Rpt 8, p. 146-156. doi:10.1007/s40572-021-00313-9

[3] Hobbie & Grimm (2020). Nature-based approaches to managing climate change impacts in cities. Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences. doi:10.1098/rstb.2019.0124

[4] Kabisch et al. (2017). Nature-Based Solutions to Climate Change Adaptation in Urban Areas – Linkages between Science, Policy and Practice. Springer, Cham, Switzerland. DOI: 10.1007/978-3-319-56091-5

[5] Konijnendijk, C.C. (2022) Evidence-based guidelines for greener, healthier, more resilient neighbourhoods: Introducing the 3–30–300 rule. Journal of Forestry Research. doi:10.1007/s11676-022-01523-z