Neues aus dem Netzwerk
Biologische Vielfalt erfordert flexible Rahmenbedingungen: EU-Forschungsvorhaben Contracts 2.0 veröffentlicht Handbuch für politische Entscheidungsträger
05.06.2023 · ZALFDas Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) veröffentlichte am heutigen 50. Weltumwelttag das Handbuch „Co-Creating Contracts“, das aus einem Horizon-2020-Forschungsvorhaben der Europäischen Union hervorgeht. Die Koordinatorin des Projekts, Prof. Dr. Bettina Matzdorf, betont, dass im Schulterschluss von Wissenschaft und Praxis mehr innovative Ansätze wie beispielsweise kooperative und ergebnisorientierte Agrarumweltmaßnahmen in der Praxis umgesetzt und dafür auch Experimentierräume wie Living Labs genutzt werden sollten. Im Projekt Contracts 2.0 spielten Vorgehensweisen wie Co-Design und Bottom-Up Prinzipien sowie die Einbindung aller betreffenden Stakeholder eine wesentliche Rolle.
Fortscheitender Klimawandel: Wäldern des Mittelmeerraums droht Versteppung
03.05.2023 · LIBGeowissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts zur Analyse des Biodiversitätswandels (LIB) und der Universität Heidelberghaben natürliche Klima- und Vegetationsschwankungen der vergangenen 500.000 Jahre untersucht, um die Konsequenzen des menschengemachten Klimawandels für mediterrane Ökosysteme vorhersagen zu können. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wie sich diese Schwankungen auf die Wälder im Mittelmeerraum ausgewirkt haben. Dazu analysierten die Forschenden fossile Pollen, die in einem Sedimentkern aus Griechenland erhalten geblieben sind. Ihre Untersuchungen deuten darauf hin, dass bei anhaltender Trockenheit – wie sie aktuelle Klimamodellierungen vorhersagen – in der nahen Zukunft mit einer Versteppung der Wälder im Mittelmeerraum zu rechnen ist.
Natur in der Stadt tickt anders: eine Landkarte stadtökologischer Forschung gibt Überblick
03.05.2023 · IGBWie überleben und entwickeln sich Tiere und Pflanzen in der Stadt? Die Stadtökologie ist ein schnell wachsendes Forschungsgebiet. Um Orientierung zum Großstadtdschungel zu bieten, hat ein Team unter Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Freien Universität Berlin 62 Forschungshypothesen zur Stadtökologie in einer wissenschaftlichen Landkarte verortet. Darunter sind Annahmen wie die vom idealen Stadtbewohner, dem wagemutigen Städter, vom Leben auf Pump oder von der biologischen Monotonie der Städte.
Leibniz Lunch im Bundestag 130 Tage nach der Weltnaturkonferenz: Anregender Austausch zwischen Wissenschaft und Politik
28.04.2023 · Leibniz-Gemeinschaft und Leibniz BiodiversitätAuf Einladung von Leibniz-Präsidentin Prof. Dr. Martina Brockmeier und dem Ausschussvorsitzenden für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, MdB Kai Gehring, stellte das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität (Leibniz Biodiversität) vor Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen, SPD, FDP, CDU/CSU und Die Linke sowie deren Mitarbeiter*innen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und wichtige Zusammenhänge vor, die 130 Tage nach der Weltnaturkonferenz für die Umsetzung der globalen Biodiversitätsziele in Deutschland relevant sind. PD Dr. Kirsten Thonicke (PIK), Prof. Dr. Jörg Overmann (DSMZ) und PD Dr. Kerstin Drastig in Vertretung von Prof. Dr. Annette Prochnow (ATB) hielten wissenschaftliche Impulsvorträge zu den Themen Klima, biokulturelle Biodiversität, biodiversitätsfreundliche Anreize, unsichtbare Biodiversität, digitale Sequenzinformationen (DSI), nachhaltige Landwirtschaft, Ernährung und Wasser. In einer anschließend von Eva Rahner (PIK) moderierten Diskussion wurden die Themen mit den politischen Vertreter*innen angeregt diskutiert und vertieft.
Hitze am Amazonas treibt Temperaturen in Tibet: Klima‑Kippelemente um den halben Erdball miteinander verbunden
28.04.2023 · PIKDer Amazonas-Regenwald und die tibetische Hochebene liegen auf verschiedenen Seiten unserer Erde – und doch können Veränderungen im lateinamerikanischen Ökosystem laut einer neuen Studie Veränderungen in der Nähe des Himalaja auslösen. Bei beiden handelt es sich um Kippelemente, also um jene Teile der planetaren Maschinerie, die empfindlich auf die globale Erwärmung reagieren und an bestimmten Schwellenwerten abrupt und oft unumkehrbar von einem Zustand in einen anderen übergehen können. Ein internationales Team von Forschenden wendet die Theorie komplexer Netzwerke auf diese Elemente an und findet überraschende – und beunruhigende – weitreichende Verbindungen.
Eisbär Knut mahnt uns
01.04.2023 · MfNKnut lockte Millionen Menschen in den Berliner Zoologischen Garten. Als er am 19. März 2011 im Alter von nur vier Jahren starb, trauerten viele Menschen um diesen Eisbären. Heute steht er präpariert im Museum für Naturkunde Berlin und mahnt uns alle, wie bedroht unser Planet durch den menschengemachten Klimawandel und Artenschwund ist. Wie kaum eine andere Tierart wurden Eisbären zum Symbol für die Folgen des Klimawandels.
Die Artentdeckungsfabrik
30.03.2023 · MfNUns läuft die Zeit davon. Während Sie diesen Text lesen, sterben Tier- und Pflanzenarten aus, die noch völlig unbekannt sind und niemals wissenschaftlich beschrieben wurden, weil wir die Umwelt verschmutzen, das Klima verändern und Lebensräume von Mitwohnenden dieser Erde zerstören. Welch einen Schatz des Lebens vernichten wir, der sogenannte weise Mensch, der Homo sapiens, da unwiederbringlich! Das trifft besondere die Tiergruppe mit den meisten Arten, die Insekten. Für tropische Länder, wo die Vielfalt am größten ist, fehlen die meisten Informationen. Das kann und wird die "Artentdeckungsfabrik" des Museums für Naturkunde ändern.
MarginUp! – Ein Forschungsprojekt möchte Biodiversität und Wertschöpfung auf Grenzertragsstandorten erhöhen
16.03.2023 · ATBViele landwirtschaftliche Grenzertragsstandorte in Europa stehen entweder vor einer Intensivierung der Nutzung durch den Anbau von Biomasse oder einem Aus der Nutzungnahme. Beide Entwicklungen haben massive Auswirkungen auf die Umwelt und Ökosystemleistungen, die von diesen Standorten ausgehen. Das von der EU finanzierte Projekt MarginUp! ist mit dem Ziel gestartet, Landnutzungsalternativen für marginale landwirtschaftliche Anbauflächen zur Produktion von pflanzlichen Rohstoffen für den industriellen Gebrauch zu entwickeln, die gleichzeitig den hohen Wert dieser Standorte für die Biodiversität und die Erbringung von Ökosystemleistungen berücksichtigt.